15 Minutenstadt 

Wie wir unser Zusammenleben strukturieren können

Stellen wir uns eine Stadt vor, die für jeden einfach erreichbar alles beinhaltet, was man zum Leben braucht, und das, ohne dass wir lange fahren müssen. Wie schön ruhig die Stadt wäre ohne viel Verkehr, ohne die langen Schlangen an denen man anstehen muss, da für jeden gesorgt ist.
Wie eine kleine Stadt für jeden einzelnen von uns.

Das Konzept 15-Minutenstadt entstand in der Pariser Universität Sorbonne, in der Carlos Moreno seine „ville du quart d’heure“ zum ersten mal Skizzierte. Sie verspricht nicht nur eine Qualitätssteigerung der Infrastruktur (durch Dichte an qualitativ hochwertigen Dienstleistungen und Angebote) für den Menschen, sondern auch eine drastische Reduktion von Smog-Belastung. In 15 Minuten soll alles erreichbar sein, was der Mensch zum Leben braucht: Der Arbeitsplatz, Freizeitaktivitäten, Grünflächen, Einkaufsmöglichkeiten, Schulen und Kindergärten, Restaurants, Vereine, etc. Sprich: Eine Stadt, die weitgehend autofrei Ruhe und Erholung bietet, aber dennoch Dynamik und vor allem soziale Nähe bietet. Weltweit experimentieren bereits mehrere Städte mit diesem Smart-City-Konzept.
In Paris sind die Straßen überlastet. Auch die Mietpreise steigen, was die Menschen in die Außenstadt zieht. Fast 60 Prozent der Einwohner nutzen das Auto.
Um der übermäßigen Nutzung den Kampf anzusagen, hat die amtierende Bürgermeisterin von Paris Pläne für eine Umwandlung der Hauptstadt in eine autofreie Stadt bekannt gegeben.
In Städten wie Oslo oder Gent findet man bereits Umsetzung. In dem dortigen „circulation plan“ sieht man vor, die Nutzung des Fahrrads bis 2030 von 22 auf 35 Prozent zu erhöhen. 2017 begann man mit der Umsetzung. Zwei Jahre danach war das 35-Prozent-Ziel bereits erreicht.
Auch die Stadt Birmingham in England kündigte 2020 einen „circulation plan“ an. Bereiche für Autos wurden umstrukturiert für den öffentlichen Verkehr.
Barcelona, London und New York sollen folgen.

Umsetzung:
Empirisch belegt wurde, dass eine verdichtet und durchmischte Siedlungsstruktur alleine nicht ausreicht, sondern auch Maßnahmen im Verkehrsbereich für ein solches Konzept erforderlich sind.
Einige Städte werden durch die Stadtverwaltung, durch dort ansässige Organisationen, politische Parteien, lokale Medien oder in Städeführern als „Stadt der kurzen Wege“ dargestellt, bzw. in der das Konzept weitgehend verwirklicht sei.